Länderbericht
Länderrisiko
STRABAG ist in über 50 Ländern aktiv und streut damit ihr Länderrisiko
STRABAG sieht sich als europäischer Technologiekonzern für Baudienstleistungen mit starkem Fokus auf Zentral- und Osteuropa. Um das Länderrisiko noch weiter zu streuen und von Marktchancen zu profitieren, ist STRABAG auch auf anderen Kontinenten tätig. Zum einen hat es im Unternehmen Tradition, der Auftraggeberschaft in neue Märkte zu folgen, zum anderen ermöglicht das bestehende Ländernetzwerk mit etablierten Organisationsstrukturen, die Technologie mit geringem Aufwand zu exportieren und in neuen Regionen einzusetzen.
Der STRABAG SE-Konzern steigerte die Leistung im Geschäftsjahr 2023 um 8 % auf € 19.139,14 Mio. und erwirtschaftete damit einen neuen Rekord. Dazu beigetragen haben Zuwächse in nahezu allen wesentlichen Märkten des Konzerns, wobei die größten Leistungssteigerungen in Deutschland und Rumänien sowie im Verkehrswegebau in Polen verzeichnet wurden. In Tschechien entwickelte sich die Leistung erwartungsgemäß rückläufig, da aufgrund des erhöhten Wettbewerbs im Verkehrswegebau selektiv vorgegangen wurde. Darüber hinaus waren lediglich in kleineren Märkten wie Schweden oder Dänemark Rückgänge der Leistung zu verzeichnen.
Leistung nach Ländern
€ Mio. | 2023 | % der gesamten Leistung 2023 | 2022 | % der gesamten Leistung 2022 | Δ % | Δ absolut |
Deutschland | 9.045 | 47 | 8.347 | 47 | 8 | 698 |
Österreich | 3.070 | 16 | 2.935 | 17 | 5 | 135 |
Polen | 1.329 | 7 | 1.126 | 6 | 18 | 203 |
Tschechien | 999 | 5 | 1.093 | 6 | -9 | -94 |
Ungarn | 808 | 4 | 688 | 4 | 17 | 120 |
Vereinigtes Königreich | 672 | 4 | 578 | 3 | 16 | 94 |
Americas | 564 | 3 | 558 | 3 | 1 | 6 |
Rumänien | 519 | 3 | 315 | 2 | 65 | 204 |
Slowakei | 410 | 2 | 351 | 2 | 17 | 59 |
Kroatien | 242 | 1 | 238 | 1 | 2 | 4 |
Schweiz | 226 | 1 | 197 | 1 | 15 | 29 |
Naher Osten | 219 | 1 | 252 | 1 | -13 | -33 |
Benelux | 190 | 1 | 176 | 1 | 8 | 14 |
Sonstige europäische Länder | 155 | 1 | 169 | 1 | -8 | -14 |
Asien | 150 | 1 | 136 | 1 | 10 | 14 |
Serbien | 139 | 1 | 146 | 1 | -5 | -7 |
Slowenien | 118 | 1 | 81 | 0 | 46 | 37 |
Schweden | 106 | 1 | 152 | 1 | -30 | -46 |
Bulgarien | 65 | 0 | 68 | 0 | -4 | -3 |
Italien | 62 | 0 | 21 | 0 | 195 | 41 |
Afrika | 31 | 0 | 47 | 0 | -34 | -16 |
Dänemark | 20 | 0 | 61 | 0 | -67 | -41 |
Gesamt | 19.139 | 100 | 17.735 | 100 | 8 | 1.404 |
Weltwirtschaft
Wachstumsvergleich Bauleistung versus BIP Europa
Verlangsamtes Wachstum
Das weltweite Wirtschaftswachstum hat sich 2023 das zweite Jahr in Folge leicht abgeschwächt. Die Hauptursachen dafür liegen in den Auswirkungen der straffen Geldpolitik zur Eindämmung der anhaltend hohen Inflation, den restriktiven Kreditbedingungen und den daraus resultierenden geringeren Investitionen. Neben dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine erhöht der jüngste Konflikt im Nahen Osten die geopolitischen Risiken. Eine Eskalation des Konflikts könnte zu einem Anstieg der Energiepreise führen, was wiederum Auswirkungen auf die globale Wirtschaftstätigkeit und die Inflation haben könnte. Zu den weiteren Risiken gehören ein schwächer als erwartetes Wachstum in China und eine weitere Fragmentierung des Handels. Gleichzeitig werden die finanziellen Folgen des Klimawandels auch in den einzelnen Volkswirtschaften stärker spürbar. Es herrscht weitgehend Übereinkunft, dass Maßnahmen für eine Energiewende, weg von fossilen Brennstoffen, unabdingbar und entsprechende Investitionen vordringlich sind.
Die Weltbank sieht für 2023 das Wachstum der Weltwirtschaft bei 2,6 % und geht für 2024 von einem Plus von 2,4 % aus. Die Phase niedrigeren Wachstums dürfte andauern, da davon ausgegangen wird, dass die Preise auf absehbare Zeit erhöht bleiben. Laut Weltbank liegt die weltweite Inflationsrate 2023 bei 6,9 %, 2024 sollte die Teuerung leicht auf 5,8 % zurückgehen.
Für die EU errechnete die OECD für 2023 ein Wirtschaftswachstum von 0,6 %. Das Bruttoinlandsprodukt der 19 Euroconstruct-Länder (EC-19) stieg 2023 um 0,5 %. Dabei variieren die Länderraten nur leicht, sie liegen zwischen -0,8 % und +2,3 %. 2024 wird für den EC-19-Raum ein BIP-Wachstum von 1,3 %, für 2025 und 2026 von jeweils 1,6 % erwartet
Alle Wachstumsprognosen sowie Bauvolumina auf Ebene der einzelnen Volkswirtschaften wurden den Berichten von Euroconstruct und EECFA (Eastern European Construction Forecasting Association) von Winter 2023 entnommen. Die angegebenen Marktanteilsdaten basieren auf den Daten aus dem Jahr 2023 sowie auf Schätzungen für das Jahr 2023 von Euroconstruct und EECFA.
Bauwirtschaft
Divergierende Trends im Bausektor
Die Bauwirtschaft in den EC-19-Ländern verzeichnete 2023 einen Rückgang von 1,7 % (2022: +2,7 %). Die mehrmalige Erhöhung der Leitzinsen in Europa sowie nationale Haushaltsengpässe und höhere Baukosten haben dazu geführt, dass Projektstarts teilweise verschoben wurden. Bremsenden Effekten standen allerdings positive Impulse durch Förderungen der öffentlichen Hand gegenüber, insbesondere für klimarelevante Renovierung und Sanierung von Gebäuden. Trotz straffer Finanzierungsbedingungen und einer gedämpften In- und Auslandsnachfrage wird erwartet, dass sich, sobald die Inflation an Einfluss verliert und der weltweite Aufschwung an Boden gewinnt, das Wachstum rasch festigt.
Sektoral betrachtet zeigte sich der Tiefbau 2023 resilient und entwickelte sich mit einem Plus von 3,8 % am besten. Der sonstige Hochbau stagnierte (0 %), der Wohnbau musste angesichts des Umfelds mit -4,9 % deutliche Einbußen hinnehmen. Am stärksten wuchs die irische Bauwirtschaft mit einem Plus von 3,2 %, gefolgt von Spanien mit +2,8 % und Polen mit +2,2 %. Schweden bildete mit -10,6 % das Schlusslicht vor Finnland (-10,1 %) und Ungarn (-8,0 %). Zurückgehen wird das Bauwachstum der 19 Euroconstruct-Länder auch 2024 mit -2,1 %. 2025 und 2026 wird jedoch wieder ein Anstieg um 1,5 % respektive 1,6 % erwartet.
Bausektoren
Wachstumsvergleich Bausektor Europa
Tiefbau resilient, Wohnbau stark rückläufig
Der Wohnbau, in dem nach wie vor nahezu die Hälfte der gesamten europäischen Bauleistung erbracht wird, war 2023 mit einem Volumen von € 1.001,9 Mrd. um 4,9 % rückläufig. In absoluten Zahlen erreichte Deutschland vor Italien das höchste Bauvolumen im Wohnbau, gefolgt von Frankreich und dem Vereinigten Königreich. Euroconstruct sagt für 2024 einen weiteren Rückgang der Bauleistung in Höhe von 5,4 % in diesem Segment voraus. 2025 dreht sich der Trend mit +0,9 % wieder ins Positive, auch für 2026 werden +1,3 % prognostiziert.
Der sonstige Hochbau – sein Anteil am europäischen Bauvolumen liegt bei 30 % – stagnierte 2023 (0 %). Deutschland ist der größte Markt für dieses Segment, gefolgt vom Vereinigten Königreich, Frankreich und Italien. Die höchsten Zuwächse gab es in Tschechien und Italien, gefolgt von Irland und Spanien. Am schwächsten entwickelte sich der sonstige Hochbau in Dänemark, der Slowakei, Ungarn und Schweden. Euroconstruct prognostiziert für das Segment für 2024 eine weitere Stagnation (0 %). Für 2025 und 2026 wird ein Plus von 1,7 % bzw. 1,4 % erwartet.
Der Tiefbau, der mit rd. 20 % zur europäischen Bauleistung beiträgt, erwies sich 2023 mit +3,8 % als das am stärksten wachsende Segment. Sehr unterschiedlich verlief die Entwicklung in den einzelnen Staaten. In absoluten Zahlen lag Deutschland vor Italien, dem Vereinigten Königreich und Frankreich. Die stärksten Zuwächse gab es in Italien, der Slowakei, Polen und Spanien, das größte Minus in Finnland. 2024 und 2025 soll die Wachstumsrate beim europäischen Tiefbau jeweils bei 2,5 % liegen, für 2026 wird ein Plus von 2,3 % erwartet. Mehr als die Hälfte der europäischen Tiefbauinvestitionen fließen in Straßen- und Eisenbahnnetze, gefolgt von Energie- und Wasserversorgungsprojekten.
STRABAG erbringt den Großteil ihrer Leistung im Infrastrukturbereich, schwerpunktmäßig im Verkehrswegebau. Mehr als 60 % unserer Kund:innen sind dem öffentlichen Sektor zuzurechnen. Insbesondere die Nachfrage der öffentlichen Hand im Bereich der Infrastruktur wirkt sich stabilisierend aus. Der Anteil des Wohnbaus an der Konzernleistung beläuft sich auf unter 10 %.
Entwicklung in den Kernmärkten der STRABAG SE
Im Folgenden stellen wir die Entwicklung der Gesamtwirtschaft und der Bauwirtschaft in den acht Kernmärkten der STRABAG SE im abgelaufenen Jahr dar. 2023 entfielen 85 % der Konzernleistung auf diese Länder, deren Entwicklung somit in besonderem Maße für STRABAG von Bedeutung ist.
Anteil an der Leistung des Konzerns (%) | Bauvolumen des Gesamtmarkts (€ Mrd.) | BIP-Wachstum (%) | Bauwachstum (%) | |||
2023 | 2023 | 2023e | 2024e | 2023e | 2024e | |
Deutschland | 47 | 461,4 | -0,5 | 1,0 | -2,3 | -2,2 |
Die deutsche Volkswirtschaft verzeichnete 2023 einen BIP-Rückgang von 0,5 %. Nach mehr als einem Jahrzehnt der Niedrigzinspolitik stellt sich die Wirtschaft nun wieder auf merklich höhere Zinsen ein. Im internationalen Vergleich noch immer hohe Energiepreise gingen mit anhaltend hoher Inflation einher. Gleichzeitig stellten nationale und europäische Regulierungen in puncto Klimaschutzmaßnahmen Unternehmen vor große Herausforderungen. Nichtsdestotrotz erwartet Euroconstruct bereits für 2024 wieder ein leichtes Wachstum von 1,0 %. Auf mittlere Sicht dürfte sich die Zuwachsrate zwischen 1,0 % und 1,5 % p. a. einpendeln.
Die deutsche Bauwirtschaft registrierte 2023 einen Rückgang der Bauleistung um 2,3 % – allen voran durch die Situation im Hochbau und hier vornehmlich im Wohnbau. Bauunternehmen mit diversifizierten Leistungsportfolien profitieren weiterhin von gut gefüllten Auftragsbüchern. Neben der Zinswende der EZB sah sich der Bausektor mit Fachkräftemangel, deutlich gestiegenen Baukosten und weiterhin hoher Inflation konfrontiert. Positive Signale für die Zukunft kommen von den Finanzierungszusagen des Bundes für den Bahnausbau und dem anhaltend hohen Infrastrukturbedarf. Euroconstruct geht für den Sektor für 2024 von einem Rückgang um 2,2 % aus, für 2025 und 2026 wird ein Rückgang um 0,9 % respektive 0,6 % prognostiziert.
Im Wohnbau ging das Bauvolumen 2023 um 3,1 % zurück. Vor dem Hintergrund deutlich angestiegener Hypothekarkreditzinsen, geringerer öffentlicher Fördermittel und höherer Baupreise sahen sowohl private Auftraggeber:innen als auch Wohnbauunternehmen von Neubauprojekten ab. Rückenwind erfuhr der Sektor hingegen durch die staatlichen Förderungen für Renovierungen und die thermische Sanierung von Gebäuden. Für den Wohnbausektor erwartet Euroconstruct für 2024 mit -4,5 % den vorläufigen Tiefstand, für 2025 und 2026 wird eine geringere rückläufige Entwicklung von 2,5 % respektive 1,3 % p. a. prognostiziert.
Der sonstige Hochbau, der 2023 um 2,4 % schrumpfte, litt unter der ökonomischen Unsicherheit und der teilweisen Investitionszurückhaltung der Unternehmen sowie der öffentlichen Hand, vor allem der Gemeinden. Euroconstruct erwartet für den Sektor für 2024 und 2025 aber weiterhin Zuwächse von 0,1 % bzw. 0,9 %, 2026 dreht der Trend mit -0,1 % leicht ins Negative.
Der Tiefbausektor verzeichnete 2023 einen leichten Zuwachs um 0,3 %. Die langfristigen staatlichen Investitionsprogramme in die Bahn- und Straßeninfrastruktur wirken weiterhin positiv. Durch Investitionen in Projekte der Energiewende erhält der Sektor neuen Rückenwind. Die Kommunen hingegen hielten sich aufgrund der höheren Baupreise bei Straßen- und Wasserbauprojekten teils zurück. Für 2024 wird im Tiefbau ein Plus von 1,7 % erwartet, 2025 und 2026 rechnet man mit einem Zuwachs von jeweils 1,2 % respektive 0,5 % p. a.
Der STRABAG-Konzern hält in Deutschland einen Anteil von 2,0 % am Bauvolumen des Gesamtmarkts. Sein Anteil am deutschen Straßenbau ist mit 12,9 % dabei deutlich höher als jener am gesamten Markt. Mit € 9.045,59 Mio. wurden 2023 rd. 47 % der Konzern-Gesamtleistung (2022: 47 %) von STRABAG in Deutschland erbracht. Der Großteil der Leistung wird dem Segment Nord + West zugerechnet, während die in Deutschland erbrachten Property & Facility Services dem Segment International + Sondersparten zugeordnet werden.
Anteil an der Leistung des Konzerns (%) | Bauvolumen des Gesamtmarkts (€ Mrd.) | BIP-Wachstum (%) | Bauwachstum (%) | |||
2023 | 2023 | 2023e | 2024e | 2023e | 2024e | |
Österreich | 16 | 53,1 | -0,8 | 1,2 | -2,7 | -4,1 |
Mit einem BIP-Rückgang von 0,8 % verzeichnete die österreichische Wirtschaft 2023 eine milde Rezession. Die Energiepreisschocks des Vorjahres und ein kräftiger Lagerabbau führten 2023 zu einer Industrierezession in Europa, von der auch Österreich betroffen war. Die Inflation blieb mit 7,7 % über dem Durchschnitt der EU-Länder. Die verstärkte Bindung der Arbeitskräfte während des Abschwungs sorgte dennoch für einen robusten Arbeitsmarkt. Euroconstruct prognostiziert für 2024 eine Wachstumsrate von 1,2 %, 2025 bzw. 2026 soll sie bei 1,6 respektive 1,7 % liegen.
Die österreichische Bauwirtschaft musste 2023 einen Rückgang von 2,7 % hinnehmen. Bauinvestitionen – vor allem im Hochbau – wurden durch die Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank (EZB) merkbar gedämpft. Auch die gestiegenen Baukosten beeinflussten das reale Wachstum in der Bauwirtschaft. Zusätzlichen Druck erzeugte die Einführung verschärfter Vergaberichtlinien für Wohnbaukredite (KIM-VO). In diesem Umfeld erwartet Euroconstruct auch für 2024 ein deutliches Minus von 4,1 %. Für die Jahre 2025 und 2026 werden wieder positive Impulse mit Wachstumsraten von 0,4 % und 1,9 % prognostiziert.
Unter den einzelnen Bausektoren entwickelte sich der Wohnbau 2023 mit 4,7 % erwartungsgemäß am stärksten rückläufig. In Österreich ist dieser Effekt aufgrund einer Kombination aus anhaltend hoher Inflation, erhöhten Hypothekarkreditzinsen und verschärften Kreditvergaberichtlinien stärker ausgeprägt als im europäischen Umfeld. Die größten Einbußen musste der Neubau hinnehmen, die Renovierung wies aufgrund ökologischer und energierelevanter Faktoren noch ein leichtes Wachstum auf. Insgesamt wird für den Wohnbau 2024 ein weiterer starker Rückgang um 6,0 % prognostiziert. Die rückläufige Entwicklung hält 2025 mit 0,5 % noch an. Erst 2026 sollte der Trend mit einem leichten Wachstum von 1,4 % wieder ins Positive drehen.
Das Bauvolumen im sonstigen Hochbau war 2023 von dem Zusammenspiel aus Wirtschaftsabschwung, höheren Baukosten und steigenden Zinssätzen negativ beeinflusst und reduzierte sich um 2,1 %. Während im Industriesektor noch hohe Auftragsbestände aus dem Vorjahr abgearbeitet wurden, wurde ein Teil der geplanten Investitionen in Büro- und Gewerbebauten vorerst verschoben. Der Abschwung wird sich laut Euroconstruct 2024 mit einem Minus von 3,7 % noch verstärken, bevor sich die Investitionen im Jahr 2025 mit einem Plus von 1,7 % wieder erholen und 2026 wieder einen kräftigen Zuwachs von 3,9 % erreichen sollen.
Der Tiefbau entwickelte sich 2023 aufgrund der starken staatlichen Investitionstätigkeit in Infrastrukturprogramme mit 2,8 % deutlich positiv. Der weitere Ausbau des Straßen- und insbesondere des Schienennetzes nahm einen Fixplatz im österreichischen Budget ein. An Bedeutung gewinnen Investitionen im Energiesektor zum Ausbau erneuerbarer Energiequellen und Investitionen im Telekommunikationsbereich in ein flächendeckendes Breitbandnetz. 2024 dürfte das Wachstum bei 0,9 % liegen. Für 2025 werden 0,2 % erwartet, bevor der Trend 2026 mit -1,0 % leicht ins Negative dreht.
Der STRABAG-Konzern erzielte in seinem Heimatmarkt Österreich 2023 insgesamt 16 % der Konzern-Gesamtleistung (2022: 17 %). Weiterhin gehört Österreich damit neben Deutschland und Polen zu den Top-3-Märkten des Konzerns. Die Leistung erreichte 2023 ein Volumen von € 3.069,61 Mio. Damit hält STRABAG in Österreich einen Anteil von 5,8 % am Bauvolumen des Gesamtmarkts. Im Straßenbau beträgt der Marktanteil 47,3 %.
Anteil an der Leistung des Konzerns (%) | Bauvolumen des Gesamtmarkts (€ Mrd.) | BIP-Wachstum (%) | Bauwachstum (%) | |||
2023 | 2023 | 2023e | 2024e | 2023e | 2024e | |
Polen | 7 | 66,7 | 0,3 | 2,9 | 2,2 | 2,5 |
Nach dem starken Wirtschaftswachstum im Jahr 2022, das v. a. auf Post-Covid-19-Effekte zurückzuführen war, schwächte sich der BIP-Zuwachs in Polen im Berichtsjahr auf +0,3 % ab. Dazu trugen u. a. die hohe Inflation von 11,1 %, höhere Zinsraten und die damit verbundene schwächere private Nachfrage bei. Die Unsicherheit im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg im Nachbarland Ukraine sowie die Spätfolgen der Lieferkettenschwierigkeiten dämpften das Wachstum zusätzlich. Positiv wirkten v. a. Investitionen der Regierung, Anti-Krisen-Programme sowie Netto-Exporte. Für 2024 prognostiziert Euroconstruct ein BIP-Plus von 2,9 %, für 2025 und 2026 von 3,5 % bzw. 3,0 %.
Die polnische Bauindustrie wuchs 2023 mit einem Plus von 2,2 % etwas stärker als das BIP, aber schwächer als in den beiden Vorjahren. Bauspezifische Produkte waren in geringerem Ausmaß verfügbar und Lieferketten unterbrochen, der Fachkräftemangel blieb ungebrochen hoch. In den vergangenen Jahren wurde die Bautätigkeit in Polen durch Regierungsprogramme stimuliert, besonders bei öffentlichen Gebäuden und Einrichtungen sowie Infrastruktur. Euroconstruct geht von einem Wachstum der polnischen Bauwirtschaft von 2,5 % im Jahr 2024 aus, in den Folgejahren von einem Zuwachs von 3,4 % respektive 3,5 %.
Der Wohnbau erwies sich 2023 mit einem Minus von 3,1 % als der schwächste Sektor der polnischen Bauwirtschaft. Steigende Raten für Kredite bei gleichzeitiger Verschärfung der Vergaberegeln trugen ebenso dazu bei wie die höheren Baukosten. Stabilitätsmaßnahmen und Impulsprogramme der Regierung sorgten für eine Abschwächung des Trends. Für 2024 prognostiziert Euroconstruct einen weiteren Rückgang der Wohnbauleistung um 2,0 %. In den Jahren 2025 und 2026 soll es aber wegen der erwarteten Senkung der Kreditzinsen wieder zu einem Plus von 3,0 % beziehungsweise 1,5 % kommen.
Der sonstige Hochbau wuchs in Polen 2023 um 1,0 %. Die Dynamik ist nahezu ausschließlich dem starken Anstieg öffentlicher Investments geschuldet. Hohe Kosten für Baumaterialien, Löhne, Elektrizität und Treibstoffe trafen auch dieses Segment empfindlich. Am schwächsten entwickelte sich der Markt für Büro- und Geschäftsgebäude, während Industrie-, Lager- und agrarische Bauten zulegen konnten. Vor allem große Unternehmen investierten 2023 kräftig. Für 2024 erwartet Euroconstruct für den sonstigen Hochbau ein Plus von 3,0 %, für die Folgejahre einen Anstieg um 2,4 % respektive 2,5 %.
Der Tiefbau erwies sich 2023 mit einem Zuwachs von 7,6 % als stärkstes Segment der polnischen Bauindustrie. Dazu trug die Dynamik der Infrastrukturprojekte bei, die eng mit der polnischen Wirtschaftspolitik und der EU-Klimapolitik verbunden sind. Besonders gut entwickelten sich der Straßenbau mit einem Zuwachs von 11,4 % und die Energieversorgung. Die Langzeit-Programme der Regierung bis 2030, wie das neue Nationalstraßen-Programm oder das nationale Eisenbahnprogramm, geben positive Impulse. Mit der neuen Regierung erhöhen sich auch die Chancen der Freigabe der bisher zurückgehaltenen EU-Mittel. In der Energieversorgung soll der geplante Bau von zwei Atomkraftwerken weitere Impulse bringen. Für 2024 sagt Euroconstruct für den polnischen Tiefbau einen Zuwachs von 5,2 % voraus und für 2025 und 2026 ein Plus von 4,6 % bzw. 5,6 %.
Als Nummer 2 der Baubranche in Polen realisierte STRABAG hier 2023 ein Bauvolumen von € 1.328,83 Mio. und damit 7 % der Gesamtleistung des Konzerns (2022: 6 %). Polen stellt somit den drittgrößten Markt der STRABAG-Gruppe dar. Ihr Marktanteil am gesamten polnischen Baumarkt betrug 2,0 %, der Anteil am Straßenbau 8,7 %.
Anteil an der Leistung des Konzerns (%) | Bauvolumen des Gesamtmarkts (€ Mrd.) | BIP-Wachstum (%) | Bauwachstum (%) | |||
2023 | 2023 | 2023e | 2024e | 2023e | 2024e | |
Tschechien | 5 | 32,4 | -0,3 | 2,0 | -1,8 | 0,2 |
Die tschechische Wirtschaft war 2023 stark geprägt von erhöhten Zinsen und den Auswirkungen der hohen Inflation von rd. 11,0 % auf Unternehmen und Haushalte. Trotz hoher Regierungsausgaben und strategischer Investments entwickelte sich das BIP mit -0,3 % leicht negativ. Die öffentlichen Budgets sollen schrittweise konsolidiert werden, was auch die privaten Haushalte treffen wird. Positiv wirken hingegen die Investments der EU, v. a. aus der Programmperiode 2021-2027 sowie dem Modernisierungsfonds und dem EU-Aufbauplan. Dazu kommen weiter steigende Exporte und stabile Importe sowie die im EU-Vergleich niedrige Arbeitslosigkeit. Euroconstruct schätzt, dass die Inflation bereits 2024 auf 2-3 % zurückgehen und damit ein BIP-Wachstum von 2,0 % möglich sein wird. Für 2025 und 2026 wird ein Anstieg um 2,6 % bzw. 2,3 % prognostiziert.
Die Leistung der tschechischen Bauindustrie ging 2023 um 1,8 % zurück. Der anhaltende Fachkräftemangel sowie Preissteigerungen bei Material, Energie, Treibstoffen und Krediten stellten den Sektor vor große Herausforderungen. Andererseits stimulierte der Staat mit Förderungen Renovierungsprojekte zur Hebung der Energieeffizienz. Zudem profitierte die Bauwirtschaft von Geldern aus mehreren EU-Programmen. Für 2024 erwartet Euroconstruct für den Sektor ein leichtes Plus von 0,2 %. In den beiden Folgejahren soll der Zuwachs mit 3,5 % respektive 6,4 % wieder höher ausfallen.
Der Wohnbau litt im Berichtsjahr besonders stark unter den dauerhaft hohen Kreditraten und ging um 9,6 % zurück. In vielen Regionen Tschechiens sanken die Immobilienpreise, das Volumen der Immobilienkredite verzeichnete massive Rückgänge. Stabil blieb hingegen der Markt für Renovierungen. Euroconstruct sagt daher dem Wohnbau für 2024 nur mehr ein leichtes Minus von 1,2 % voraus und für 2025 und 2026 dann wieder einen kräftigen Anstieg um 6,2 % bzw. 10,1 %.
Der sonstige Hochbau legte in Tschechien nach mehreren Jahren des Abschwungs im Jahr 2023 um 4,5 % wieder deutlich zu. Ausschlaggebend dafür waren v. a. Industrie- und Logistikgebäude, positiv beeinflusst durch den boomenden Onlinehandel. Zudem fördert die öffentliche Verwaltung den Ausbau von Schulen, Universitäten und Spitälern, während sich der Büromarkt anhaltend schwach zeigt. 2024 wird der sonstige Hochbau nur leicht um 1,1 % wachsen, 2025 und 2026 dann stärker um jeweils 3,9 %.
Stabil blieb die Leistung 2023 im tschechischen Tiefbau (+0,9 %), v. a. dank laufender Investitionen in die Transportinfrastruktur des Staates und der Städte. Bahnanlagen, Telekommunikation und Energieversorger waren die Treiber der Entwicklung. Das größte Vorhaben in der Transportinfrastruktur ist eine neue Metro-Linie in Prag. Der Tiefbau soll zudem künftig von öffentlichen Finanzierungen und Förderungen der EU sowie der Europäischen Investitionsbank (EIB) profitieren, nicht zuletzt auch im Bereich der Energiewende. Für 2024 und 2025 erwartet Euroconstruct für dieses Segment noch ein Verharren der Leistung bei +0,8 % bzw. 0,0 %, bevor es 2026 zu einem kräftigen Anstieg um 5,1 % kommen soll.
In Tschechien ist STRABAG die Nummer 1 im Markt. Mit einer Leistung von € 998,65 Mio. entfielen 2023 rd. 5 % der Gesamtleistung des Konzerns (2022: 6 %) auf das Land. Der Marktanteil am gesamten Baumarkt beträgt 3,1 %, im Straßenbau beläuft er sich auf 13,3 %.
Anteil an der Leistung des Konzerns (%) | Bauvolumen des Gesamtmarkts (€ Mrd.) | BIP-Wachstum (%) | Bauwachstum (%) | |||
2023 | 2023 | 2023e | 2024e | 2023e | 2024e | |
Ungarn | 4 | 19,3 | 0,0 | 3,5 | -8,0 | -3,8 |
Die ungarische Wirtschaft stagnierte 2023 bei einem Wachstum des BIP von 0,0 %. Die hohe Inflation, steigende Verbraucherpreise, hohe Zinssätze und der Investitionsstopp der Regierung waren wesentliche Faktoren für diese Entwicklung. Euroconstruct erwartet für die kommenden Jahre eine Erhöhung der Löhne, eine Steigerung des Konsums sowie der Investitionen und damit auch eine Rückkehr des Wachstums. Die hohe Beschäftigungsquote könnte sogar noch etwas zulegen. Zudem zeigt sich eine zunehmend größere Budgetdisziplin der Regierung. Für 2024 und 2025 wird daher ein BIP-Plus von jeweils 3,5 % prognostiziert, für 2026 ein Anstieg um 3,6 %.
Die Leistung der ungarischen Bauindustrie ging 2023 um 8,0 % zurück. Nach mehreren Jahren der starken Impulse durch die Regierung traf deren Investitionsstopp nahezu den gesamten Sektor. Ändern könnte sich dies, wenn die Mittel aus den EU-Fonds, die derzeit noch gesperrt sind, frei würden. Die Regierung hat für Mitte 2024 einen 10-Jahres-Entwicklungsplan angekündigt. Euroconstruct geht für 2024 für die ungarische Bauindustrie von einem Minus von 3,8 % aus, eine Trendumkehr ist ab 2025 (+4,9 %) zu erwarten, für 2026 wird ein Plus von 5,4 % prognostiziert.
Dramatisch ist der Einbruch im ungarischen Wohnbau (2023: -17,2 %), wozu v. a. der Rückgang beim Wohnungsneubau beitrug. Entwickler sahen bei hohen Baukosten, stark steigenden Zinsen und niedrigen Verkaufspreisen wenige Anreize zu investieren. Förderungen der Regierung und eine empfohlene Zinsobergrenze von 8,5 % p. a. bringen etwas Erleichterung. Der Markt für Renovierungen ging 2023 ebenfalls zurück, könnte sich allerdings schon 2024 wieder erholen, während der Neubau erst 2025 wieder anlaufen dürfte. Dementsprechend sagt Euroconstruct für den ungarischen Wohnbau für 2024 ein Minus in der Höhe von 3,6 % voraus, ab 2025 dürfte das Segment dann wieder um 4,0 % wachsen, 2026 sogar um 5,5 %.
Der sonstige Hochbau ging in Ungarn im Berichtsjahr um 4,8 % zurück. Auch hier wirkte sich der Investitionsstopp der Regierung deutlich aus. Allerdings könnte das Ziel, in Ungarn ein umfassendes Ökosystem für E-Mobilität zu schaffen, den Markt für Industrie- und Logistikgebäude positiv stimulieren. Euroconstruct rechnet in diesem Segment im Jahr 2024 nochmals mit einem Rückgang von 4,8 %, sieht aber für 2025 und 2026 jeweils einen Anstieg um 2,7 % bzw. 2,8 %.
Der ungarische Tiefbau entwickelte sich im Jahr 2023 mit einem Minus von 3,8 % rückläufig und betrifft u. a. den Straßenbau und andere Transportinfrastruktur. Positiv wirkte hingegen die intensivierte Reindustrialisierung, die einen Zuwachs bei Energie- und Wasserversorgungsprojekten brachte. Kurzfristig weiter gebremst wird die Entwicklung im Tiefbau aber durch den Stopp staatlicher Investments und die Verschiebung der geplanten Renovierungsarbeiten im Straßennetz im Zuge der Modifizierung der Straßenkonzession. Auch die Sperre der EU-Mittel wirkt sich weiterhin negativ aus. Gemäß der Prognose von Euroconstruct wird es daher in diesem Segment 2024 nochmals ein Minus von 2,4 % geben, bevor es 2025 und 2026 wieder zu einer starken Erholung mit einem Plus von 9,2 % respektive 9,1 % kommen soll.
€ 807,74 Mio. und damit 4 % der Leistung des STRABAG-Konzerns wurden 2023 in Ungarn erwirtschaftet (2022: 4 %). Damit nimmt STRABAG den 4. Platz im ungarischen Baumarkt ein. Ihr Anteil am Gesamtmarkt erreichte 4,2 %, jener im Straßenbau 12,5 %.
Anteil an der Leistung des Konzerns (%) | Bauvolumen des Gesamtmarkts (€ Mrd.) | BIP-Wachstum (%) | Bauwachstum (%) | |||
2023 | 2023 | 2023e | 2024e | 2023e | 2024e | |
Rumänien | 3 | 32,5 | 2,0 | 3,4 | -1,9 | -6,4 |
Die rumänische Volkswirtschaft wuchs 2023 mit einem Plus von 2,0 % weniger stark als in den beiden Vorjahren. Der Ausblick bleibt positiv, wenn auch gedämpft. Die Steigerung der Konsumentenpreise (8,8 %) soll sich bereits ab 2024 wieder deutlich abschwächen, die Kreditzinsen werden allerdings noch länger hoch bleiben. EECFA rechnet für 2024 und 2025 mit einem BIP-Zuwachs von 3,4 % bzw. 4,2 %.
Im Gegensatz zur Entwicklung der Gesamtwirtschaft ging die Leistung der rumänischen Bauindustrie im Berichtsjahr um 1,9 % zurück. Hohe Energiepreise und Baukosten, u. a. auch wegen höherer Personalaufwendungen, betreffen alle Segmente. Das Budget des Nationalen Aufbauplans (NRRP) verringerte sich, mit starken Auswirkungen auf den Gesundheits- und Energiebereich. Allerdings wird im Energiesektor der Rückgang durch den europäischen Plan REPowerEU mehr als ausgeglichen. Im Wahljahr 2024 mit Urnengängen auf lokaler, nationaler und EU-Ebene wird der Fokus stärker auf lokalen und sozialwirksamen Projekten liegen – zulasten längerfristiger Vorhaben. Nach Berechnungen von EECFA wird die Bauleistung in Rumänien 2024 nochmals um 6,4 % zurückgehen, bevor es 2025 wieder zu einer leichten Erholung (+1,9 %) kommt.
Einen deutlichen Einbruch musste der rumänische Wohnbau 2023 hinnehmen (-8,6 %). Die hohe Inflation und teure Kreditzinsen sowie gestiegene Baukosten dämpften sowohl Angebot als auch Nachfrage. Baugenehmigungen und Nutzflächen gingen um nahezu ein Fünftel zurück, v. a. im Raum Bukarest (-36 %) und dem Westen des Landes. EECFA erwartet für den Wohnbau für 2024 eine weitere Korrektur nach unten (-7,6 %). 2025 soll das Segment dank sinkender Inflation und nachgebenden Kreditzinsen wieder leicht um 1,8 % wachsen.
Sehr heterogen entwickelte sich 2023 der sonstige Hochbau in Rumänien, der insgesamt mit einem leichten Minus von 0,8 % bilanzierte. Starke Rückgänge gab es aufgrund geringerer Nachfrage und sich verändernder Trends bei Bürobauten. Hingegen konnten Gesundheits- und Bildungsgebäude wegen der Kofinanzierung aus der vergangenen EU-Programmperiode im Jahr 2023 um 12,1 % zulegen. Die Erholung des privaten Konsums spiegelte sich im Aufschwung bei Einzel- und Großhandelsimmobilien wider. Auch Industriebauten sowie Lagerhallen blieben auf dem Wachstumspfad. Für 2024 prognostiziert EECFA für das Segment einen Rückgang um 4,0 % und für 2025 wieder ein Plus von 2,9 %.
Der Tiefbau erwies sich 2023 mit einem Wachstum von 7,3 % als stärkstes Segment der rumänischen Bauindustrie. Einerseits wurden Projekte aus der EU-Programmperiode 2014-2020 noch fertiggestellt, andererseits starteten bereits Investitionen aus dem NRRP. Die Schwerpunkte lagen bei der Transportinfrastruktur sowie bei Bauten im Bereich Energie und Pipelines. Der Umstieg auf das neue EU-Programm und eine stärkere Budgetdisziplin werden jedoch zu einem Rückgang der Bauleistung führen. EECFA rechnet für 2024 für den rumänischen Tiefbau mit einem Minus von 6,5 %. 2025 soll es wieder zu einer leichten Erholung mit einem Plus von 1,2 % kommen.
Der STRABAG-Konzern erreicht mit einer Leistung von € 519,26 Mio. im Jahr 2023 einen Anteil von 1,6 % am gesamten rumänischen Baumarkt. Im Straßenbau beträgt der Anteil 4,6 %.
Anteil an der Leistung des Konzerns (%) | Bauvolumen des Gesamtmarkts (€ Mrd.) | BIP-Wachstum (%) | Bauwachstum (%) | |||
2023 | 2023 | 2023e | 2024e | 2023e | 2024e | |
Slowakei | 2 | 8,8 | 1,5 | 2,7 | 0,1 | 2,9 |
Die slowakische Wirtschaft wuchs im Berichtsjahr um 1,5 %. Wesentliche ökonomische Kennzahlen, wie privater und öffentlicher Verbrauch sowie Importe und Exporte, gingen jedoch zurück. Die Inflationsrate lag 2023 bei knapp über 10 %. Der Mangel an Arbeitskräften machte sich v. a. in Industrie und Bauwirtschaft bemerkbar. Allerdings konnte die Autoindustrie den Rückgang des privaten Verbrauchs ausgleichen. Positiv wirkten v. a. EU-Programme und -Fonds, die in den Bereichen Transport, Umwelt, Digitalisierung sowie Wissenschaft und Forschung Impulse gaben. Euroconstruct erwartet für 2024 für die Slowakei ein BIP-Wachstum von 2,7 %, für 2025 ein Plus von 3,4 % und für 2026 einen Zuwachs von 2,1 %.
Die slowakische Bauindustrie erwirtschaftete 2023 ein leichtes Plus von 0,1 %. Hohe Material- und Arbeitskosten und steigende Kreditzinsen führten zum schrittweisen Rückgang der Bauinvestitionen. Vor den Wahlen im Herbst hatte sich die Anzahl der Projekte im Verkehrswegebau erwartungsgemäß deutlich reduziert. Nach den Wahlen ist wieder von einer Erhöhung der ausgeschriebenen Projekte auszugehen. Euroconstruct geht von einer Verringerung der öffentlichen Investments aus dem staatlichen Budget aus. Daher wird die Entwicklung der Bauleistung in den kommenden Jahren davon abhängen, wie effektiv die Mittel des EU-Aufbauplans sowie der neuen EU-Programmperiode genützt werden. Euroconstruct rechnet 2024 für die slowakische Bauwirtschaft mit einem Wachstum von 2,9 %, in den Folgejahren jeweils mit einem Plus von 0,7 % bzw. 3,9 %.
Die Leistung des slowakischen Wohnbaus ging 2023 um 2,6 % zurück. Hohe Kreditzinsen und Baupreise drückten die Nachfrage bei Entwicklern ebenso wie bei kleineren Investor:innen. Mit Mitteln des europäischen Aufbauplans sollen künftig v. a. Renovierungen zur Hebung der Energieeffizienz vorangetrieben werden. Auch hält der Bedarf an Wohnungen in Bratislava und anderen größeren Städten an. Euroconstruct sieht für den Wohnbau nach einem weiteren, leichten Rückgang im Jahr 2024 (-0,3 %) für 2025 und 2026 wieder Zuwächse von 3,3 % bzw. 5,6 %.
Deutlich zurück ging 2023 die Leistung im sonstigen Hochbau (-5,5 %). Besonders stark betroffen war der Büromarkt, während Bildungs- und Gesundheitsbauten zulegen konnten. Größter privater Investor ist weiterhin die Autoindustrie. Den größten Input für das Segment erwartet Euroconstruct vom europäischen Aufbauplan, v. a. im Bereich Gesundheit. Schon 2024 soll der sonstige Hochbau mit einem Plus von 6,3 % wieder deutlich Fahrt aufnehmen, für die beiden Folgejahre werden Zuwächse von 3,8 % respektive 2,7 % erwartet.
Der slowakische Tiefbau erwies sich im Berichtsjahr mit einem Plus von 14,5 % als das bei weitem stärkste Segment, v. a. aufgrund des Endes der EU-Programmperiode. Spitzenreiter war die Verkehrsinfrastruktur – mit Autobahnen, Schnellstraßen und Stadtumfahrungen sowie Erhaltungs- und Renovierungsarbeiten. Auch der Ausbau des Radwegnetzes wurde vorangetrieben. Die Bereiche Schiene, Wasser und Abwasser sowie erneuerbare Energie erhalten zusätzliche Mittel aus dem europäischen Aufbauplan. 2024 erwartet Euroconstruct für das Segment nochmals ein Plus von 4,7 %, für 2025 jedoch einen Rückgang um 7,9 % und für 2026 erneut einen Zuwachs von 2,1 %.
Mit einem Marktanteil von 4,7 % und einer Leistung von € 410,26 Mio. im Jahr 2023 ist STRABAG führend im slowakischen Markt. Im Straßenbau beträgt der Anteil von STRABAG 18,9 %. 2023 trug die Slowakei 2 % zur Gesamtleistung des Konzerns (2022: 2 %) bei.
Anteil an der Leistung des Konzerns (%) | Bauvolumen des Gesamtmarkts (€ Mrd.) | BIP-Wachstum (%) | Bauwachstum (%) | |||
2023 | 2023 | 2023e | 2024e | 2023e | 2024e | |
Kroatien | 1 | 6,7 | 2,6 | 2,5 | 9,1 | 1,6 |
Die kroatische Wirtschaft wuchs im Berichtsjahr um 2,6 %. Maßgeblich für diese Entwicklung war der Eintritt Kroatiens in den Schengen-Raum und in die Eurozone zu Beginn des Jahres. Der High-Tech-Sektor entwickelte sich weiterhin kräftig und auch der Tourismus brachte erneut sehr gute Ergebnisse. Zudem ist es Kroatien besser als zuvor gelungen, EU-Mittel, speziell für den Nationalen Aufbauplan (NRRP), sowie Gelder internationaler Finanzinstitutionen zu akquirieren und rasch einzusetzen. Die Inflation lag 2023 bei 8,1 %. EECFA erwartet für 2024 und 2025 weitere BIP-Zuwächse von 2,5 % bzw. 2,8 %.
Mit einem kräftigen Plus von 9,1 % entwickelte sich die kroatische Bauindustrie 2023 um einiges besser als die Gesamtwirtschaft. Dies betrifft alle Segmente. In den nächsten Jahren soll sich das Bauwachstum allerdings wieder deutlich abschwächen. Dazu werden u. a. steigende Immobilienpreise und schwierigere Finanzierungsbedingungen beitragen. Für 2024 und 2025 sagt EECFA einen Anstieg der Bauleistung um jeweils 1,6 % voraus.
Der kroatische Wohnbau legte 2023 um 6,5 % und damit stärker als erwartet zu. Weil viele junge Familien neuen und größeren Wohnraum suchen, stieg die Inlandsnachfrage. Ebenso erhöht hat sich die ausländische Nachfrage – trotz der Rezession in Österreich und Deutschland. In den Folgejahren soll es bei der Wohnbauleistung v. a. wegen der anziehenden Immobilienpreise und der hohen Inflation wieder eine Korrektur nach unten geben. Für 2024 und 2025 prognostiziert EECFA jeweils Rückgänge um 5,6 % respektive 4,1 %.
Der sonstige Hochbau verzeichnete im Berichtsjahr einen kräftigen Anstieg um 8,0 %. Besonders stark wuchs der Markt für Bürogebäude (+13,7 %). Renovierungen mit dem Ziel, energieeffiziente und umweltfreundliche Büros zu bauen, werden durch den NRRP vorangetrieben. Auch der Bereich der Gesundheits- und Bildungsbauten (+11,5 %) boomt dank der dafür eingesetzten EU-Gelder und anderer internationaler Mittel. Vielversprechend entwickelte sich zudem der Markt für Industriegebäude, Lagerhallen und Hotelbauten. EECFA sieht für 2024 für den sonstigen Hochbau in Kroatien noch ein Plus von 3,1 %, für 2025 allerdings einen leichten Rückgang um 0,5 %.
Mit einem Zuwachs von 13,3 % im Berichtsjahr erweist sich der Tiefbau als das stärkste Segment der kroatischen Bauindustrie. Träger des Wachstums waren insbesondere komplexe Großbaustellen an Industriestandorten und die Transportinfrastruktur. So konnte Kroatien die EU überzeugen, zwei Kernnetzkorridore des Europäischen Verkehrsnetzes TEN-T nach Kroatien zu verlängern. Für die nächste Dekade ist außerdem die Erweiterung des renovierungsbedürftigen Eisenbahnnetzes geplant. Neue Impulse sollen auch Investitionen in das Stromnetz und in den Ausbau erneuerbarer Energien bringen. Dementsprechend positiv sind die Prognosen von EECFA für dieses Segment: 2024 soll der kroatische Tiefbau um 9,1 % und 2025 um 8,8 % wachsen.
Der STRABAG-Konzern erreicht mit einer Leistung von € 241,63 Mio. im Jahr 2023 einen Anteil von 3,6 % am gesamten kroatischen Baumarkt. Im kroatischen Straßenbau beträgt der Anteil 7,8 %.
Anteil an der Leistung des Konzerns (%) | Bauvolumen des Gesamtmarkts (€ Mrd.) | BIP-Wachstum | Bauwachstum | |||
2023 | 2023 | 2023e | 2024e | 2023e | 2024e | |
Vereinigtes Königreich | 4 | 264,1 | 0,4 | 0,3 | -1,6 | -2,1 |
Schweiz | 1 | 69,8 | 0,8 | 1,9 | -1,1 | 1,6 |
Schweden | < 1 | 55,6 | -0,6 | 1,0 | -10,6 | -5,7 |
Serbien | < 1 | 5,7 | 2,5 | 3,5 | 9,0 | -1,9 |
Slowenien | < 1 | 5,0 | 1,6 | 2,8 | 4,1 | -0,9 |
Bulgarien | < 1 | 11,1 | 2,0 | 1,8 | 3,4 | 2,0 |
Dänemark | < 1 | 43,7 | 1,5 | 1,3 | -6,1 | -4,9 |
Italien | < 1 | 280,8 | 0,8 | 0,8 | -0,7 | -7,3 |
Darüber hinaus ist STRABAG in den Regionen Americas, Naher Osten, Afrika und Asien sowie in Benelux und sonstigen europäischen Ländern aktiv. Auf diese Regionen entfällt ein Anteil von 7 % an der Konzernleistung (2022: 8 %).