Vorwort
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Sehr geehrte Damen und Herren,
sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre!
Dieses Vorwort ist für uns kein gewöhnliches. Der plötzliche und unerwartete Tod unseres Vorstandsvorsitzenden Klemens Haselsteiner im Jänner 2025 hat uns alle tief betroffen gemacht. Seit seinem Einstieg 2011 prägte er STRABAG und trug entscheidend dazu bei, unser Unternehmen zu einem führenden Bautechnologiekonzern weiterzuentwickeln.
Mit „Work On Progress“ leitete er einen umfassenden Transformationsprozess ein, der STRABAG nachhaltiger, innovativer und resilienter machte. Seine Impulse in der Digitalisierung des Bausektors und der ökologischen Transformation reichen weit über das Unternehmen hinaus.
Wir können die Zukunft nicht voraussagen, aber wir können sie gestalten.
Klemens Haselsteiner formulierte für STRABAG die Vision, die stärkste Kraft zu werden, eine bessere Zukunft zu bauen. Unter seiner Führung hat sich STRABAG deshalb erstmals in ihrer Unternehmensgeschichte verbindliche Klimaziele gesetzt. Er wollte nicht nur etwas verändern. Er hat es getan. Er hat STRABAG geprägt. Er hat unsere Branche inspiriert.
STRABAG ist heute wirtschaftlich und strukturell stark aufgestellt und hat eine klare Vision für die Zukunft. Dafür sind wir ihm unendlich dankbar. Wir werden den von ihm eingeschlagenen Kurs mit allen weltweit 86.000 Kolleginnen und Kollegen in seinem Sinne nahtlos fortsetzen.
Rückblick auf 2024
Ihre Resilienz konnte STRABAG im vergangenen Jahr erneut unter Beweis stellen. Denn in Zeiten der Immobilien- und Baukrise haben wir wirtschaftliche Stärke gezeigt. Wir erwirtschafteten eine Leistung von € 19,2 Mrd., die damit leicht über dem Vorjahr liegt. Unser Auftragsbestand überschritt im Jahr 2024 erstmals die 25-Milliarden-Euro-Marke und konnte zum Jahresende auf € 25,4 Mrd. weiter ausgebaut werden. Zuwächse verzeichneten wir in allen Kernmärkten des Konzerns, besonders stark fielen diese in Deutschland, Polen, Österreich, der Slowakei und in Rumänien aus. Die EBIT-Marge des Jahres 2024 liegt mit 6,1 % – wie vorangekündigt – deutlich höher als erwartet. Dazu beigetragen haben positive Ergebniseffekte im Segment Nord + West sowie – im Vergleich zum Vorjahr – niedrigere Ergebnisbelastungen im volatilen internationalen Projektgeschäft.
Ein wesentlicher Eckpfeiler unseres Geschäftsmodells ist unsere starke Bilanz. Sie ist die Grundvoraussetzung dafür, dass unser Angebot berücksichtigt wird und gibt uns die nötige Flexibilität bei Projekten mitbieten und diese vorfinanzieren zu können. Dementsprechend berichteten wir zum Jahresende weiterhin eine Netto-Cash-Position und eine Eigenkapitalquote von 34,1 %. Nicht zuletzt diese Faktoren haben dazu geführt, dass Standard & Poor’s unser Investment Grade-Rating im September 2024 um eine Stufe auf BBB+ mit „stabilem“ Ausblick angehoben hat.
STRABAG hat ihre Nachhaltigkeitsstrategie im Vorjahr weiterentwickelt und sich in diesem Zusammenhang der Science Based Targets initiative (SBTi) angeschlossen. Damit verpflichten wir uns zu wissenschaftsbasierten Klimazielen und bekennen uns zur Reduktion unserer CO2e-Emissionen im Einklang mit dem 1,5 °C-Ziel.
Auch in der Umsetzung der Strategie 2030: People. Planet. Progress. wurden im Vorjahr wesentliche Fortschritte erzielt: sei es die weitere Diversifikation unseres Länderportfolios durch die Übernahme der australischen Georgiou Group, unser Engagement für nachhaltige Baustoffe und die Kreislaufwirtschaft oder wichtige Meilensteine im Bereich Energie – STRABAG ist auf Kurs. Mit Building Solutions entwickelt STRABAG Property & Facility Services ein Komplettangebot zur Dekarbonisierung von Bestandsgebäuden. Zudem wurde mit Energy Infrastructure ein neuer Unternehmensbereich für Energie- und Wasserinfrastruktur, Pipelines und Smart Cities etabliert.
Mit Blick auf MKAO „Rasperia Trading Limited“ dürfen wir berichten, dass die Kapitalmaßnahmen zur Anteilsreduktion im Vorjahr rechtswirksam wurden. Unabhängig davon haben die österreichischen Kernaktionäre der STRABAG SE Klage gegen Rasperia auf Ausübung des Vorkaufsrechts eingebracht. Mit einem Urteil rechnet STRABAG im Jahr 2026.
Blick nach vorn
Wir setzen auch weiterhin auf eine verlässliche Dividende und schlagen der Hauptversammlung am 13.6.2025 eine Dividende von € 2,50 je Aktie vor. Bezogen auf den Durchschnittskurs des Jahres 2024 ergibt sich somit eine Dividendenrendite von 6,3 %. Damit zählt STRABAG auch weiterhin zu den Unternehmen mit den höchsten Dividendenrenditen in Österreich.
Für das Geschäftsjahr 2025 gehen wir von einer deutlichen Leistungssteigerung auf rund € 21 Mrd. aus – ein Anstieg, der gut durch den hohen Auftragsbestand und die erwarteten Beiträge aus den getätigten Übernahmen unterlegt ist. Nach der außerordentlich hohen EBIT-Marge 2024, erwarten wir für das laufende Jahr eine Normalisierung. Nichtsdestotrotz heben wir das EBIT-Margenziel für 2025 aufgrund erster spürbarer Effekte aus der Umsetzung der Strategie 2030 auf ≥ 4,5 % an.
Ein besonderer Dank gilt unseren weltweit 86.000 Kolleginnen und Kollegen. Ohne sie wären die Erfolge des Vorjahrs nicht möglich gewesen. Gleichsam bedanken wir uns bei unseren Kundinnen und Kunden, allen Partnerinnen und Partnern und bei unseren Aktionärinnen und Aktionären.
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Ich bin davon überzeugt, dass der technologische Fortschritt uns im Einklang mit unseren wirtschaftlichen Zielen eine noch stärkere Marktposition verschaffen wird.
CEO STRABAG SE
Nach dem unerwarteten Ableben von Klemens Haselsteiner hat der Aufsichtsrat Stefan Kratochwill am 19. Februar 2025 mit sofortiger Wirkung zum Vorstandsvorsitzenden der STRABAG SE bestellt. Stefan Kratochwill studierte Wirtschaftsingenieurwesen-Maschinenbau an der Technischen Universität Wien. Danach trat er 2003 als Trainee in den STRABAG-Konzern ein. Seine ersten Stationen führten ihn nach Süd-Osteuropa, wo er die Organisationsstrukturen der Baumaschinentochter des Konzerns in den Ländern Rumänien, Bulgarien, Serbien und Montenegro aufbaute. Später leitete er das europäische Gleisbaumaschinengeschäft, bis er 2017 zum Zentralbereichsleiter und Geschäftsführer der Baumaschinentochter STRABAG BMTI GmbH aufstieg, wo er 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter international verantwortete. In dieser schlagkräftigen Zusammensetzung werden wir die Umsetzung unserer Strategie und die Transformation unseres Unternehmens weiter entschlossen vorantreiben.
Der Vorstand der STRABAG SE